Hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen
Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit Ihrem Auto immer Vollgas und regeln die Geschwindigkeit mit der Bremse. Genau so arbeiten herkömmliche Heizungsumwälzpumpen. Hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen hingegen verringern ihre Pumpleistung, indem sie die Drehzahl reduzieren. Sie nehmen sozusagen den Fuß vom Gaspedal, wenn weniger Leistung benötigt wird.
Lassen Sie Ihre alte Pumpe gegen eine hocheffiziente Heizungsumwälzpumpe austauschen. Die Hocheffizienten sind leistungsstark und verbrauchen bis zu 80% weniger Energie. Der Pumpentausch lohnt sich finanziell oft schon nach 2 bis 4 Jahren. Würden in Deutschland alle älteren Heizungsumwälzpumpen durch neue hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen ersetzt, so ließen sich circa vier Milliarden Kilowattstunden elektrische Energie einsparen. Das entspricht einem jährlichen Stromverbrauch von etwa 1 Million Haushalten oder 2,4 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß.
1 Kostenvergleich alte gegen neue Pumpe
1.1 Stromkosten Ihrer Pumpe
Die Heizungsumwälzpumpe kann bis zu einem Fünftel der Stromkosten eines Haushalts verursachen. Während der Heizperiode pumpt sie ununterbrochen das erwärmte Heizungswasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern und hält so den Wasserkreislauf in Schwung. Dabei verbraucht sie oft mehr Strom, als der Elektroherd oder das Gefriergerät. Sie können die jährlichen Stromkosten für Ihre Pumpe näherungsweise ermitteln, indem Sie die Leistungsaufnahme Ihrer Pumpe am Typenschild ablesen.
Bei einer Pumpe mit einer Leistungsaufnahme von 93 W (siehe Abbildung 1) zahlen Sie jährlich ungefähr 108 € Stromkosten. Wenn Sie dagegen eine hocheffiziente Heizungsumwälzpumpe mit einer Leistungsaufnahme von nur 15 W einsetzen, entstehen Ihnen maximal 18 € Stromkosten und Sie spa-ren jährlich 90 €.
Abb. 2: Vergleich der jährlichen Stromkosten von hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen und herkömmlichen Pumpen mit unterschiedlicher Leistungsaufnahme. |
1.2 Was kostet eine neue Pumpe?
Eine alte Pumpe lässt sich relativ einfach gegen eine hocheffiziente Heizungsumwälzpumpe austauschen. Ein Pumpentausch kostet inklusive einer halben Arbeitsstunde eines Handwerkers für die Montage zwischen 300 und 400 €. Hinzu kommen noch die Anfahrtskosten.
1.3 Wann rechnet sich der Pumpentausch?
In der Regel haben die Pumpen eine Lebenszeit von 15 bis 20 Jahren. Finanziell lohnt sich ein Pumpentausch meist schon nach 2 bis 4 Jahren.
1.4 Der "Pumpen-Check" – wann lohnt sich der Wechsel für Sie persönlich?
Mit Hilfe eines PC können Sie ►online ermitteln , ob sich ein Pumpentausch für Sie finanziell lohnt und um wie viel Sie Ihren Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) verringern können.
2 Finanzielle Förderung
Seit dem 1. April 2009 können Sie über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Zuschuss für die ►Optimierung der Wärmeverteilung“ (Merkblatt Energieeffizient Sanieren, Abschnitt 3) beantragen. Antragsberechtigt sind Eigentümer von selbst genutzten und vermieteten Wohngebäuden (z. B. Privatpersonen, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, Gemeinden, Kreise, Gemeindeverbände sowie sonstige Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts). Das Förderprogramm der Bundesregierung bezuschusst auch den Austausch von alten ungeregelten Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen der Energieeffizienzklasse A und den hydraulischen Abgleich. Wichtig ist, dass der Einbau der Heizungsumwälzpumpe durch einen Fachbetrieb erfolgt. Dies muss bei Antragstellung nachgewiesen werden.
Der Zuschuss beträgt:
− 25% der Kosten für die durchgeführte Maßnahme.
− liegen die Kosten unter 400 €, beträgt der Zuschuss 100 €.
− Bei Kosten unter 100 € wird kein Zuschuss gezahlt.
Die Antragstellung erfolgt nach der Durchführung der Maßnahmen durch den Eigentümer der Immobilie. Der Antrag muss bis spätestens sechs Monate nach Abschluss bei der KfW gestellt werden. Gefördert werden nur Maßnahmen, die nach dem 31. März 2009 abgeschlossen wurden.
3 Für welche Anwendungsbereiche sind hocheffiziente Pumpen geeignet?
Hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen sind grundsätzlich für alle Anwendungen im häuslichen Bereich geeignet: Radiatorheizung, Fußbodenheizung, Solaranlage und Trinkwarmwasserzirkulation. Bei Solaranlagen muss die maximal zulässige Betriebstemperatur beachtet werden. Bei Kaltwasseranlagen hingegen ist die mindestens zulässige Betriebstemperatur zu berücksichtigen.
Vor einem Austausch von Pumpen, die in den Heizkessel integriert sind, sollte der Hersteller gefragt werden, ob eine Hocheffizienzpumpe eingebaut werden darf. Es könnte sein, dass die Pumpenleistung nicht ausreicht, um das vom Kessel erhitzte Wasser schnell genug in den Heizkreislauf zu transportieren. In solchen Fällen kann es zu einer Überhitzung und Beschädigung des Kessels kommen.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt 2009